Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat die amtlichen Daten des Mineralabsatzes für Februar 2023 veröffentlicht. Danach ist in den ersten beiden Monaten der Absatz von Ottokraftstoff um 3,2 Prozent gestiegen und der von Diesel um 5,5 Prozent gesunken.
Im Februar war der Rückgang beim Diesel nicht mehr ganz so stark wie im Januar. Dazu beigetragen hat, dass sich die Fahrleistung von Lkw im Februar gegenüber Januar erhöht hat. Jedoch ist sie im Vergleich zum Februar 2022 um 2,7 Prozent zurückgegangen. Die Entwicklung der Lkw-Fahrleistung ist in Deutschland immer ein Trendindikator für die Konjunkturlage – wenn die Wirtschaft schwächelt, werden weniger Güter per Lkw bewegt und damit weniger Diesel verbraucht. Die Rückgänge bei der Lkw-Fahrleistung gegenüber dem Vorjahr haben sich nach Agenturmeldungen übrigens in den Monaten März und April fortgesetzt.
Diesel wird nur zu etwas mehr als 48 Prozent über öffentliche Tankstellen verkauft – und diese sind von zwei anderen Ursachen für den Rückgang des gesamten Dieselabsatzes eher weniger betroffen: Die Bauwirtschaft hat aufgrund der Auftragseinbrüche erheblich weniger Diesel nachgefragt als noch im letzten Jahr und der Dieselverbrauch in der Landwirtschaft ist ebenfalls gesunken.
Bei den Absatzzahlen der Ottokraftstoffsorten sind zwei Entwicklungen auffällig. Zwar lagen die Verbraucherpreise im Februar 2023 auf ungefähr dem gleichen Niveau wie zwölf Monate zuvor (die Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine zeigten sich erst richtig im März 2022), doch waren sie seit den Höchstständen im Frühjahr und Herbst 2022 ab Oktober 2022 konstant rückläufig. Vor diesem Hintergrund „gönnten“ dann mehr Verbraucher ihrem Auto SuperPlus oder gar die so genannten Premiumsorten.
Auf der anderen Seite ist aber auch der Anteil von Kunden gestiegen, die erkannt haben, dass E10 ihrem Motor nun wirklich nicht schadet und möglicherweise auch, dass ein Preisvorteil von 6,0 Cent pro Liter gegenüber E5 prozentual bei niedrigen Kraftstoffpreisen noch mehr ausmacht als bei hohen. Im Februar 2023 war E10 für 24,6 Prozent des gesamten Absatzes von Ottokraftstoff verantwortlich. Im Februar 2022 hatte der Wert noch um 3 Prozentpunkte niedriger gelegen.
(TS 055/Julia Cabanis)