Große Teile des Landes Baden-Württemberg werden in einer neuen Studie als „Absteigerregionen“ klassifiziert. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln hatte im kürzlich erschienenen IW-Regionalranking die Entwicklung deutscher Regionen im Hinblick auf Wirtschaftsstruktur, Lebensqualität und Arbeitsmarkt untersucht. Handwerk BW liest in der Studie einen klaren Auftrag an die Landespolitik – auch mit Blick auf den nächsten Landeshaushalt und die kürzlich beschlossene „Investitionsmilliarde“.
Für die baden-württembergischen Landkreise zeigt die Studie, dass sie in den Kategorien Wirtschaft, Arbeit und Leben zwar noch auf hohem Niveau rangieren. Aber die Forscher warnen, dass diese Regionen nur noch von früherem Erfolg zehren. Es bedürfe neuer Initiativen, um die regionale Dynamik wieder zu beleben.
Das klare Bekenntnis zu Zukunftsinvestitionen im nächsten Landeshaushalt sei notwendig und begrüßenswert. Das Handwerk organisiert die strategische Erarbeitung von Zukunftsfähigkeit in seinem Wirtschaftszweig seit vielen Jahren erfolgreich mit dem Programm „Horizont Handwerk“. Weiterhin bedarf es einer spürbaren Erhöhung der Investitionsmittel für Neubau, Modernisierung und Ausstattung überbetrieblicher Bildungsstätten, damit diese als Fachkräfteschmieden und Innovationszentren zukunftsfähig bleiben. Die Unterstützung für Nachfolger, um die Betriebe in der Fläche zu sichern, sei ebenso wichtig, so Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW.
Die von der grün-schwarzen Landesregierung geplanten Umschichtungen im Doppelhaushalt, die rund eine Milliarde Euro für zusätzliche Investitionen bereitstellen sollen, sind nur zu einem Viertel schon fest verplant, für das mehr als sinnvolle Sprachförderpaket in Kitas und Grundschulen. Dazu Reichhold weiter: „Mit der restlichen Dreiviertelmilliarde müssen wir die Grundlage dafür schaffen, aus Absteiger- wieder Aufsteigerregionen zu machen.“