Die führenden Wirtschaftsinstitute haben ihr Herbstgutachten vorgelegt und stellen fest, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin stagniert, jedoch eine leichte Erholung in den nächsten Quartalen einsetzen dürfte. Das Herbstgutachten zur Analyse und Prognose der wirtschaftlichen Lage in Deutschland wurde von der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, der zahlreiche Wirtschaftsforschungsinstitute angehören, vorgelegt. Das 149. Gutachten trägt den Titel „Deutsche Wirtschaft im Umbruch – Konjunktur und Wachstum schwach“.
Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sehen die Wirtschaft in Deutschland weiter unter Druck. In ihrem Herbstgutachten erwarten sie einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent für das Jahr 2024 und revidieren damit ihre Frühjahrsprognose, welche ein Wachstum von 0,1 Prozent vorhersagte, um 0,2 Prozentpunkte nach unten.
Die Wirtschaftsexperten stellen fest, dass neben den konjunkturellen Problemen auch der Strukturwandel, insbesondere Dekarbonisierung, Digitalisierung und der demografische Wandel, die deutsche Wirtschaft belastet. Besonders betroffen ist hierbei das Verarbeitende Gewerbe, deren Wettbewerbsfähigkeit durch starke Konkurrenz aus China und hohen Energiekosten unter Druck geraten ist. Dies führt darüber hinaus zu einer anhaltenden Investitionsschwäche, die durch ein hohes Zinsniveau und hohe wirtschafts- und geopolitische Unsicherheiten weiter verstärkt wird. Auch die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte belastet die Wirtschaft zusätzlich.
In den nächsten Jahren prognostizieren die Experten eine leichte Erholung für die deutsche Wirtschaft, die jedoch langsamer einsetzt als ursprünglich angenommen. Im Jahr 2025 wird ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent vorhergesagt und für das Jahr 2026 ein Wachstum von 1,3 Prozent. Die prognostizierte Erholung wird hierbei vorrangig durch eine Belebung des privaten Konsums und durch günstigere Finanzierungsbedingungen getragen.