Ende September lud Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu einem Gespräch mit Vertretern der deutschen Automobilindustrie. Was in den Medien als „Autogipfel“ bezeichnet wurde, war in Wirklichkeit ein industriepolitischer Austausch zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Branche mit besonderem Fokus auf die Situation des VW-Konzerns.
Im Vorfeld des Treffens hatte sich ZDK-Präsident Arne Joswig mit einem Schreiben an Minister Habeck gewandt. Darin forderte er nicht nur die Teilnahme des Kfz-Gewerbes an dem Gespräch, sondern präsentierte auch ein Fünf-Punkte-Programm zur Förderung der Elektromobilität. Dieses umfasst:
• Die Forderung nach bezahlbaren Elektrofahrzeugen durch eine intelligente Förderkulisse.
• Den bedarfsorientierten Ausbau der Ladeinfrastruktur.
• Maßnahmen für günstigeres elektrisches Laden, einschließlich einer Senkung der Stromsteuer für E-Fahrzeuge.
• Eine vorgezogene Revision der CO2-Flottenregulierung auf EU-Ebene bereits im Jahr 2025.
• Den Vorschlag, 2025 zum „Jahr der Elektromobilität“ zu erklären.
Im Anschluss an die mehrstündigen Beratungen zeigte sich Habeck offen für die Forderungen der Automobilindustrie und sagte zu, sich auf europäischer Ebene für eine vorzeitige Überprüfung der EU-Flottengrenzwerte einzusetzen. Statt der ursprünglich für 2026 geplanten Revision strebt er nun eine Überprüfung bereits im kommenden Jahr an.
Ein zentrales Thema des Gesprächs waren mögliche Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Hier gingen die Meinungen der Teilnehmer auseinander. Während Vertreter von Volkswagen und der IG Metall sich für eine Wiedereinführung der Kaufprämie für E-Autos aussprachen, zeigte sich der Minister zurückhaltend gegenüber kurzfristigen Subventionen.