Aktuell hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die amtlichen Daten des Mineralabsatzes für August 2022 veröffentlicht. Der gesamte Mineralölabsatz verzeichnete im Vergleich zum August 2021 ein kräftiges Plus von 6,3 Prozent auf knapp 8,6 Millionen Tonnen.
Die Menge ist schon bemerkenswert, weil sie fast diejenige des August 2019 erreicht und weil gleichzeitig die Absatzsituation in Deutschland von besonderen Erschwernissen aufgrund der niedrigen Flusspegelstände gekennzeichnet war.
Absatztreiber waren zunächst das Leichte Heizöl (+32,7 Prozent) und der Flugtreibstoff (+41,4 Prozent). Beim Heizöl bunkerten Eigenheimbesitzer aus Sorge vor weiter steigenden Preisen und gleichzeitig ersetzten schon viele Industriebetriebe in der Produktion Gas durch Heizöl.
Bei den Kraftstoffen ist der Hintergrund des Absatzzuwachses eindeutig: Der August war der letzte von drei Monaten mit verringerten Energiesteuersätzen und von diesen dreien derjenige mit dem geringsten Preisniveau. Gerade zum Monatsende wurden die Tankstellen stark besucht und in Einzelfällen leergetankt. Der Benzinabsatz stieg so um 8,6 Prozent auf mehr als 1,7 Millionen Tonnen und der Dieselabsatz um immerhin 3,7 Prozent auf mehr als 3,3 Millionen Tonnen an.
Beide Werte liegen über den Vergleichswerten aus dem Vor-Corona-Jahr 2019! Die Auswirkungen des „Tankrabatt-Endes“ werden sich dann in den September-Werten zeigen.
Von Monat zu Monat verschiebt sich bei den Benzinsorten die Vorlieben der Verbraucher zu E10. Im August betrug der Anteil dieser Sorte am gesamten Benzinabsatz bereits fast ein Viertel. Immer mehr Kunden stellen offenbar fest, dass E10 ihrem Motor nicht schadet. Da sie gleichzeitig aus vielen Gründen preisempfindlicher geworden sind, steigen sie dauerhaft um.
(TS 055/Julia Cabanis)