Am 11. November hat die EU-Kommission ihre volkswirtschaftliche Herbstprognose veröffentlicht.
EU
Für den Winter wird für viele EU-Mitgliedstaaten eine Rezession erwartet, die möglicherweise im Frühjahr wieder enden könnte, sofern die hohe Inflation bis dahin wieder etwas abklingt. Die Wachstumsaussichten bleiben jedoch für das kommende Jahr aufgrund von abnehmendem privaten Konsum sowie hohen Lohn-, Finanzierungs- und Materialkosten sehr moderat (0,3 Prozent), während sie 2024 unter Annahme eines Inflationsrückgangs auf 3 Prozent und einer ausbleibenden Gasknappheit im Winter 2023/24 immerhin wieder bei 1,6 Prozent liegen werden.
Deutschland
Die deutsche Volkswirtschaft hat ihr Vorpandemie-Niveau langsamer erreicht (Q3 2022) als andere Mitgliedstaaten und steuert laut Kommission aufgrund von geringem Konsumenten- und Produzentenvertrauen auf eine Rezession zu. Weiterhin hohe Material- und Energiekosten belasten Produktion und Investitionen. Sobald die Gasimportquellen ausreichend diversifiziert wurden und die Lieferkettenengpässe abnehmen, sollte vor allem durch den Abbau von Auftragsstaus das Wachstum wieder steigen. Die Inflation dürfte für 2022 8,8 Prozent betragen und auch 2023 aufgrund der verzögerten Durchreichung der hohen Energiepreise nur leicht zurückgehen (7,5 Prozent).
(173-00/Carsten Beuß)