Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einer schweren Krise, die auf die Umstellung zur Elektromobilität ohne Rücksicht auf Kundeninteressen zurückzuführen ist. Nach verschiedenen politischen Initiativen von Wirtschaftsminister Habeck, Bundeskanzler Scholz und den Ministerpräsidenten hat unser Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) nun eine zielgerichtete Förderung von 500 Millionen Euro für E-Autos vorgeschlagen, die sich speziell an Berufseinsteiger und junge Familien richtet.
Kritiker argumentieren zwar, junge Menschen hätten nicht die nötige Kaufkraft für E-Autos. Die Zulassungsstatistik 2023 widerlegt dies jedoch eindrucksvoll: 11.000 junge Menschen kauften ein elektrisches Neufahrzeug, insgesamt schafften 66.000 in dieser Zielgruppe ein Auto an. Allein für diese Gruppe würde der Finanzierungsbedarf bei 88 Millionen Euro im Jahr 2025 liegen.
Der detaillierte Förderplan sieht Zuschüsse von 6.500 Euro für Neuwagen bis 45.000 Euro und 3.250 Euro für Gebrauchtwagen bis 30.000 Euro vor, mit einer schrittweisen Reduzierung bis 2027. Die Finanzierung soll durch den CO2-Preis erfolgen. Anders als eine klassische Abwrackprämie zielt diese „Mobilitätsprämie für die Generation Zukunft“ auf nachhaltige, langfristige Effekte ab. Berechnungen zeigen, dass allein in der Altersgruppe der 30-44-Jährigen etwa 363 Millionen Euro Fördergeld fließen würden.
Das Modell orientiert sich am französischen Sozialleasingmodell, verzichtet aber bewusst auf Einkommensgrenzen. Stattdessen werden gezielt Menschen gefördert, die beruflich aufstreben und Familien gründen – also die Leistungsträger von morgen. Denn was bringt ein gefördertes Auto im Niedriglohnsegment, wenn nach dem Ende der Förderung wieder ein Uraltauto angeschafft wird?
Diese Initiative des ZDK ist auch eine konstruktive Antwort auf die problematischen Vorschläge des Expertenbeirats Klimaschutz in der Mobilität (EKM). Deren Maßnahmen – wie Null-Emissionszonen in Großstädten, massive Erhöhungen der Parkgebühren auf bis zu 1.000 Euro jährlich oder verschärfte CO2-basierte Kfz-Steuern für ältere Fahrzeuge – würden die individuelle Mobilität stark einschränken. Mit der Forderung nach gezielter E-Auto-Förderung setzt der ZDK einen vernünftigen Gegenpunkt zu diesen restriktiven Ansätzen. Im Vergleich zu anderen Vorschlägen wie einer allgemeinen Abwrackprämie, die jährlich drei Milliarden Euro kosten würde, ist unser Konzept dabei deutlich kostengünstiger und zielgerichteter.