Chronik des Automobils – und der Kfz-Innung Mittelbaden

Geschichte des Automobils und die unserer Innung sind über viele Jahrzehnte parallel verlaufen. Lassen Sie uns deshalb einen Blick auf diese gemeinsame Geschichte werfen. Vieles wird dabei unerwähnt bleiben müssen. Vieles wird den Älteren von uns als Teil ihres eigenen Lebensweges in Erinnerung kommen. Den Jüngeren mag es die enge Beziehung deutlich machen, die gerade in unserer Innung zum Automobil besteht.

1885
Der Karlsruher Carl Benz konstruiert in der wohl ältesten Automobilwerkstätte der Welt einen “Motordreiradwagen”. Ihm gebührt damit der Verdienst, das Automobil erfunden zu haben.

1886
Am 3. Juli 1886 unternimmt Carl Benz seine erste Probefahrt in seinem “Patent-Motorwagen” auf einer öffentlichen Straße. Das Fahrzeug wird von einer alkoholgespeisten Verbrennungsmaschine angetrieben. Den Treibstoff musste er sich literweise in der Apotheke kaufen.
Nur wenige Monate später erprobt Gottlieb Daimler in Cannstatt seinen Motorwagen, den er fast gleichzeitig, aber völlig unabhängig von Carl Benz entwickelt hatte. In seiner Werkstatt in Stuttgart fertigt Robert Bosch die ersten Magnetzünder nach dem Vorbild der Gasmotorenfabrik Deutz.

1888
Am 1. August wird Carl Benz, Besitzer der Rheinischen Gasmotorenfabrik, “bis auf weiteres” die Fahrgenehmigung für den von ihm entwickelten Patent-Motorwagen erteilt. Nach zwei Jahren Fahrens ohne “Führerschein”, ist er nun stolzer Besitzer der ersten offiziellen Fahrerlaubnis der Welt.

1889
Peugeot wird gegründet – die älteste Automarke, die auch heute noch ihren ursprünglichen Namen trägt.

1889
Der Schotte John Boyd Dunlop entwickelt den ersten luftgefüllten Fahrzeugreifen.

1898
Ernst Schoemperlen gründet in Karlsruhe eine Automobilzentrale.

1899
In Turin werden die Fiat-Werke gegründet.

1900
In Köln entsteht die Firma Horch.

1903
Henry Ford gründet in Detroit/Michigan (USA) die Ford Motor Company. Ford ist der erste, der einen kontinuierlichen Fertigungsprozess “am laufenden Band” einführt. Damit ist die Voraussetzung für eine Automobil-Produktion in grösseren Stückzahlen geschaffen.

1916
In München starten die Bayerischen Motorenwerke mit der Fertigung von Flugzeugmotoren. Noch heute zeigt das Firmenemblem einen stilisierten Flugzeugpropeller.

1918
Am 14. Dezember, knapp vier Wochen nach dem Ende des 1. Weltkrieges, gründen 18 Automobilunternehmer in Stuttgart die Sektion Württemberg im “Deutschen Automobil-Händlerverband”, eine der Vorläufer unseres heutigen Landesverbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg.

1924
Die rasante technische Entwicklung des Automobils und die rasch zunehmende Motorisierung in der Zeit nach Weltkrieg und Inflation stellen immer größere Anforderungen an das berufliche Können und die Nachwuchsausbildung im Kfz-Handwerk.

1925
Innerhalb der Karlsruher Schlosser- und Maschinenbauer-Innung gründet sich eine Fachgruppe der Automobilschlosser. Damit soll den zunehmend eigenständigen Problemen und Anforderungen im Kraftfahrzeughandwerk Rechnung getragen werden.

1926
Die Badische Handwerkskammer Karlsruhe tritt engagiert für die Verselbstständigung des Kraftfahrzeug-Handwerks ein. Aus einem Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Unternehmen von Gottlieb Daimler und Carl Benz entsteht die Firma Daimler-Benz.

1928 – Gründung der “Freien Innung für das Kraftfahrzeug-Handwerk im Landeskommisärbezirk Karlsruhe”
Am 11. Februar beruft der Sektionsvorsitzende des Deutschen Automobilverbandes, Erwin Kautt aus Karlsruhe, mit den Nestoren Philipp Hatzner und Karl Stehlin, die entscheidende Sitzung ein, auf der 49 Gründungsmitglieder die Freie Innung für das Kraftfahrzeug-Handwerk im “Landeskommissärbezirk Karlsruhe” ins Leben rufen. Die Versammlungsteilnehmer wählten Philipp Hatzner zum 1. Obermeister und Karl Stehlin zum Geschäfts- und Schriftführer. Eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Innung ist eine dem Berufsbild entsprechende, kfz-orientierte Ausbildung des Berufsnachwuchses.
Mit Zustimmung des Badischen Ministeriums für Unterricht und Kultus können nun an den Gewerbeschulen eigene Fachklassen für die Lehrlinge des Kfz-Handwerks mit Fachunterricht nach eigenem Lehrplan eingerichtet werden.

1928
Die in anderen Gewerken übliche Meisterlehre erweist sich als nicht ausreichend für die speziellen Anforderungen im Kfz-Handwerk. Besonders die betriebliche Unterweisung in den metallhandwerklichen Fertigkeiten kann nicht in allen Lehrbetrieben ausreichend organisiert werden. So werden, mit erheblichen Zuschüssen der Innung, Lehrlingswerkstätten eingerichtet, die zusätzlich praktischen Unterricht vermitteln. Von Karlsruhe ausgehend führt diese Maßnahme einige Jahre später zu der Einrichtung einer Vorlehre im “Kraftfahrzeug-Handwerk”, die Vorbild ist für alle größeren Gewerbeschulen.

1929
Unter federführender Beteiligung der Karlsruher Innung konstituiert sich der Landesverband Baden des “Kraftfahrzeug-Handwerks”. Damit verbunden ist die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft mit den Innungen in Württemberg und Bayern. Dadurch werden die Grundlagen geschaffen für eine einheitliche Gesellen- und Meisterprüfungsordnung und die Koordinierung von Tarifverträgen.

1930
Zwei Jahre nach ihrer Gründung hat die Innung Karlsruhe etwa 60 Mitglieder.

1932
Audi, Horch, DKW und Wanderer schließen sich zur “AUTO UNION” zusammen.

1934
Durch neue Verordnungen über den Aufbau des deutschen Handwerks bekommt das Kfz-Handwerk neue Impulse. Das Kraftfahrzeughandwerk wird erstmals zum selbständigen Beruf erklärt, der “mit keinem anderen Handwerk vergleichbar ist”. Die rechtliche Stellung des Kfz-Handwerks wird dadurch gestärkt, dass die Gründung von Innungen verpflichtend gefordert wird. Als Voraussetzung für die Führung eines Kfz-Betriebes und zur Ausbildung von Berufsnachwuchs wird der große Befähigungsnachweis eingeführt.

1938
Am Schnittpunkt bedeutender Land- und Wasserwege (Autobahn und Mittellandkanal) entstehen auf den Gemarkungen zweier früherer Gemeinden in Niedersachsen “auf der grünen Wiese” die Stadt Wolfsburg und das Volkswagenwerk.

1939
Vor Beginn des 2. Weltkrieges hat die Innung Karlsruhe ca. 260 Mitglieder.

1940
Philipp Hess übernimmt stellvertretend die Leitung der Innung Karlsruhe für den aus beruflichen Verpflichtungen im Elsass tätigen Obermeister Philipp Hatzner.

1945 – Die Wege der Kfz-Innung trennen sich
Die entsetzlichen Zerstörungen und Opfer des 2. Weltkrieges haben verheerende Auswirkungen auf die Automobilwirtschaft in Deutschland. Die Automobilfabriken sind dem Erdboden gleichgemacht. Unzählige Existenzen im Kfz-Gewerbe sind vernichtet.
Noch vorhandene Rohstoffe, sichergestellte Ersatzteile und nicht zerstörte Fahrzeuge werden von den Besatzungsmächten requiriert.
Die zum Neuaufbau entschlossenen Unternehmer, deren Mitarbeiter und ihre Innung stehen vor der gewaltigen Aufgabe, das Kfz-Handwerk aus dem Chaos in eine bessere Zukunft zu führen. Diese Aufgaben wurden für die Innung Karlsruhe von Wilhelm Vollmer als kommissarischem Obermeister zusammen mit Karl Stehlin und einer kleinen Vorstandschaft übernommen.

Aufgrund der Teilung Deutschlands in Besatzungszonen durchzieht eine neue Grenze unser Innungsgebiet. Der nördliche Teil, der unter amerikanischer Besatzung liegt, bleibt als Innung des Kfz-Gewerbes Karlsruhe erhalten. im südlichen Bereich entsteht aufgrund der französischen Besatzungszone die neue Kfz-Innung Baden-Baden – Bühl – Rastatt.

Eine 45-Wochenstunde und durchschnittlich zwei Mark Stundenlohn für einen Gesellen, Überstundenzuschläge erst ab der 49. Stunde: Wer in alten Akten stöbert, findet immer wieder interessante Details. Auch die Geschichte der Kfz-Innung Baden-Baden – Bühl – Rastatt, birgt einige Überraschungen und Fakten, die in der heutigen Zeit Erstaunen hervorrufen können.

Nur wenige Protokolle und brauchbare Unterlagen sind aus den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg noch vorhanden. Wie alle Lebensbereiche hatte auch der ohnehin noch junge Bereich des Kfz unter den Wirren der Nachkriegszeit zu leiden. Die nach und nach aus dem Krieg heimkommenden Kfz-Meister versuchten neben der Wiedererrichtung ihrer eigenen Werkstätten wieder eine Berufsorganisation aufzubauen. Vorrangiges Ziel war es, die Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Das Interesse junger Menschen, in den Kfz-Beruf einzusteigen war so groß, dass zur Aufnahme in die Vorlehre eine schwere Auslese getroffen werden musste. Die ersten Lehrlinge wurden bereits wieder 1945 eingestellt. Wie fleißig der Nachwuchs war, zeigte sich auch daran, dass die jungen Menschen sich selbst eine Schmiede, Werkbänke und Lehreinrichtungen fertigten

1947 – Karlsruhe
Nach seiner Rückkehr übernimmt Obermeister Philipp Hatzner wieder die Leitung der Innung Karlsruhe.

1948
Ferry Porsche, Sohn von “VW-Vater” Prof. Ferdinand Porsche, lässt den ersten Versuchswagen des Typ 356 aus der Halle. Er hat anfangs einen Mittelmotor, der noch im gleichen Jahr durch einen Heckmotor ersetzt wird.

1951
Einführung der regelmäßigen Prüfung von Kraftfahrzeugen nach Änderung des § 29 der STVZO.

1952
Die seit 1925 bestehende deutsche Tochter von Ford stellt den Urtyp des 12 M vor; einer der Klassiker der Nachkriegszeit.

1953
Mercedes-Benz bricht mit seiner Markentradition und bringt den 180 (intern W 120) mit einer Pontonkarosserie, aber dem hochformatigen Traditions-Kühlergrill.

1954
Carl F. W. Borgward stellt in Bremen seine lsabella vor mit 60 bzw. 75 PS-Motor und einer hinteren Pendelachse.

1958
Felix Wankel entwickelt einen Drehkolbenmotor, der künftig seinen Namen trägt. 125 ccm Kammergröße und 29 PS bei 17.000 U/min sind die technischen Kenndaten des prinzipiell neuen Antriebsaggregates.

1959
Am 25. August hat der dreimillionste Käfer sein “roll out” in Wolfsburg. Die Tagesproduktion liegt jetzt bei 2.500 Stück.

1959
BMW fängt im Klein-Automobilbau an: Mit der Isetta, die schon 1953 in Italien entwickelt worden ist. Anfangs als Dreirad, dann aber mit 4 Rädern bei enger Heckspur. Den Ein-Zylinder-Viertakter mit 13 PS hat sie vom Motorrad ausgeliehen.

1960
Opel, seit 1929 Europa-Tochter des weltgrößten Automobilbauers General Motors, lanciert den Opel 1200, eine vereinfachte Version des Rekord und positioniert ihn gegen den VW-Käfer.

1960
Das bisher im Besitz des Bundes und des Landes Niedersachsen befindliche Volkswagenwerk wird privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

1960
Die Hauptuntersuchung am Kraftfahrzeug wird mit Prüfplakette dokumentiert um die Einhaltung der Prüftermine besser kontrollieren zu können. Der TÜV (Verkehr und Fahrzeug Süddeutschland) errichtet in Karlsruhe eine Prüfstelle.

1961
Renault bringt seinen R4 auf den Markt, ein ausgesprochenes Volumenmodell.

1964 – Karlsruhe
Mit dem Tod von Geschäftsführer Prof. Karl Stehlin am 7. Juli verliert die Kfz-Innung Karlsruhe eine ihrer profiliertesten Persönlichkeiten.

1965 – Karlsruhe
Am 31.12. stirbt unser langjähriger Obermeister Philipp Hatzner im Alter von 71 Jahren. 38 Jahre war er als Obermeister unserer Innung die treibende Kraft für das Kfz-Gewerbe. Philipp Hatzner, der die Innung Karlsruhe in vielen Gremien, u.a. in der Handwerkskammer und im Landesverband auf Führungsebene vertrat, wurde für sein Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

1966 – Karlsruhe
Kurt Nolthenius, bisheriger stellv. Obermeister, wird Obermeister der Kfz-Innung Karlsruhe.

1967 – Karlsruhe
Mit Karl Scholz übernimmt ein Mann die Geschäftsführung der Kfz-Innung Karlsruhe, der aufgrund seiner praktischen Berufserfahrung im Kfz-Gewerbe auch in verschiedenen Gremien und Kommissionen aktiv tätig ist.

1967
NSU beginnt mit dem Bau des Ro 80. Formal seiner Zeit weit voraus hat er einen Zweischeiben-Kreiskolbenmotor mit 2 x 497,5 ccm Kammervolumen und leistet 85 KW bei 5.500 UPM.

1969
Dekra – seit 1961 zur Fahrzeugprüfung nach § 29 STVZO für Mitgliedsbetriebe berechtigt – errichtet in Karlsruhe eine eigene Prüfstelle.

1970
Der Sicherheitsgurt wird fester Sicherheitsbestandteil in PKWs.

1971 – Karlsruhe
Die Kfz-Innung Karlsruhe und die Verbrauchergemeinschaft Karlsruhe gründen eine Vermittlungsstelle für Kfz-Reparaturen. Diese Institution, paritätisch besetzt, ist einmalig in der Bundesrepublik, sie soll Rechtsstreitigkeiten verhindern und Kundenzufriedenheit erhöhen.

1973 – Baden-Baden
Mit der wachsenden Zahl an Fahrzeugen wurden auch die Ausweitung der Tankstellennetze und der Neubau vieler Autopflege-Stationen notwendig. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Innung immer mehr Mitglieder bekam. Einen Abgang von 27 Mitgliedern musste die Innung durch die Gebietsreform verschmerzen. Der Bereich Achern wurde der Innung Ortenau zugeordnet.

1974
Der VW Golf – mit wassergekühltem Motor – wird als Nachfolgemodell des legendären Käfers vorgestellt.

1975
Im Zuge einer kontinuierlichen Verbesserung der Berufsausbildung tritt die neue Ausbildungsverordnung in Kraft. Die Jahres-Hauptversammlung der Kfz-Innung Karlsruhe beschließt die Einführung der einjährigen Berufsfachschule als Vollzeitschule im ersten Ausbildungsjahr.

1977
In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Karlsruhe wird das Technische Ausbildungszentrum (TAZ) zur Verstärkung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung gegründet. Es ist der Vorläufer des Bildungs- und Technologie-Zentrums (BTZ), der heutigen Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe. Einführung der bundeseinheitlichen paritätisch besetzten “Schiedsstelle” für Jedermann, als Nachfolgeorganisation der Vermittlungsstelle mit der Verbrauchergemeinschaft.

1978 – Karlsruhe
Die Kfz-Innung Karlsruhe feiert ihren 50. Geburtstag. Zu den vielen Gratulanten gehören die Spitzen aus Politik und Wirtschaft des Bundeslandes Baden-Württemberg. Ebenso das badische Regierungspräsidium. Stadt und Landkreis Karlsruhe, der Zentralverband des Deutschen Handwerks, der Baden-Württembergische Handwerkstag, der Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes sowie die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer. Im Jubiläumsjahr wird der Umzug der Innungsgeschäftsstelle von der Durlacher Allee in die Stuttgarter Strasse vollzogen.

1980 – Karlsruhe
Erwerb und Umzug der Innungsgeschäftsstelle in eigene Geschäftsräume in der Ebertstraße, finanziert durch den Verkauf von Bausteinen an die Innungsmitglieder.

1985
Die Gruppen-Freistellungs-Verordnung (GVO) tritt in Kraft.

1985
Beschluss über Einführung der Abgassonderuntersuchung “ASU” , sowie Zulassungsverfahren nach §14a STVZO und Übernahme der amtlichen Kontrollfunktionen.

1989 – Karlsruhe
Die Hauptversammlung wählt Holg Nolthenius zu ihrem neuen Obermeister. Nach 23 Jahren erfolgreicher, ehrenamtlicher Tätigkeit als Obermeister stellt Kurt Nolthenius sein Amt im Alter von 71 Jahren zur Verfügung. Durch sein unermüdliches persönliches Engagement und seinen Einsatz in vielen wichtigen Gremien hat sich Kurt Nolthenius um die Kfz-Innung Karlsruhe verdient gemacht und hohes Ansehen erworben. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt er neben vielen hohen Auszeichnungen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und wurde zum Ehrenobermeister der Kfz-Innung Karlsruhe gewählt.

1989
Die Kfz-Innungen unterstützen die Umweltschutzmassnahmen der Bundesregierung in Bezug auf Nachrüstung mit Katalysatoren zur Abgasreinigung. Sie geben Mitgliedern und deren Kunden Beratung in Fragen zur Kat-Nachrüstung. Die vielfältigen Aufgaben in einem modernen Autohaus ändern sich immer mehr von den handwerklichen zu branchenübergreifenden Dienstleistungen (Finanzierung, Leasing, Versicherung im Neu- u. Gebrauchtwagenhandel). Deshalb werden einige Änderungen in der Innungssatzung vorgenommen. U.a. eine Namensänderung in “Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Karlsruhe”.
Darüber hinaus tritt eine neue Ausbildungsverordnung für das Kraftfahrzeughandwerk in Kraft, wonach sich die Ausbildungszeiten für Kfz-Mechaniker und -Elektriker von 3 auf 3 1/2 Jahre verlängert. Gleichzeitig tritt ein bundeseinheitlicher Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht in Kraft.

1990
Die Differenzbesteuerung wird zur einheitlichen steuerlichen Behandlung des Gebrauchtwagengeschäftes eingeführt.

1990 – Karlsruhe
Uwe Koch wird neuer Geschäftsführer der Kfz-Innung Karlsruhe. Nach 33 Jahren Tätigkeit als Geschäftsführer der Kfz-Innung Karlsruhe tritt Karl Scholz in den Ruhestand. Seine fundierten Kenntnisse und praktische Umsetzung in allen Fragen der Berufsaus- und -weiterbildung, sowie des Prüfungswesens machten ihn zu einem kompetenten und angesehenen Fachmann und Gesprächspartner. Die Schiedsstelle ist durch seinen Einsatz zu einer anerkannten und vertrauensbildenden Einrichtung geworden.

1992
Die Innungen unterstützen bei der Umsetzung der Abfallverordnung im Autohaus durch Schulungen und praktische Beratung. In enger Zusammenarbeit mit den Recyclingunternehmen bemüht sich die Kfz-Innung um Kostenentlastung für Betriebe und Verbraucher.

1994
Einführung der generellen Abgasuntersuchung (AU) für alle Fahrzeuge, auch mit geregeltem Katalysator und Dieselmotoren. Für die Anerkennung und Überwachung ist die Kfz-Innung dem Gesetzgeber verantwortlich.

1995 – Baden-Baden
275 Kfz-Innungen gibt es in Deutschland; 1995 erhielt die Innung des Kfz-Gewerbes Baden-Baden – Bühl – Rastatt von der Fachzeitung „Autohaus“ das wohl schönste Kompliment ihrer Geschichte: „Die Innung gehört zu den Vorzeige-Innungen, sowohl im Dienstleistungsangebot als auch in der kollegialen Geschlossenheit.“

1997 – Baden-Baden
Sigrid Sammüller wird zur Geschäftsführerin der Innung gewählt und tritt die Nachfolge von Eva-Maria Klässner an, die ihren Ruhestand antritt Zur gleichen Zeit wird auch Heinrich Fallert neuer Obermeister der Kfz-Innung Baden-Baden – Bühl – Rastatt.

1998 – Karlsruhe
Rolf Stoppanski wird zum neuen Obermeister gewählt. 9 Jahre hat Holg Nolthenius das Amt des Obermeisters begleitet. Die immer größer werdende zeitliche Beanspruchung im Amt des Obermeisters ließen sich mit den steigenden Anforderungen im eigenen Betrieb nicht mehr in Einklang bringen. Holg Nolthenius hat es zusammen mit dem Geschäftsführer in seiner Amtszeit verstanden, die Kfz-Innung zu einem im Team selbständig arbeitenden, hochmodernen Dienstleistungsunternehmen zum Wohle aller Mitglieder zu formen. Er ist weiterhin als Beisitzer im Vorstand.

1998
Die Verordnung über die Prüfung zu einem anerkannten Abschluss als “Geprüfte/r Servicetechniker/in” wird verabschiedet. Sie sieht 300 Stunden Weiterbildungzeit in einem Berufsbildungszentrum des Handwerks oder in einer Schulungsstätte der Automobilindustrie vor. Zugang hat grundsätzlich jeder mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem fahrzeuginstandsetzenden Beruf.

1998
Die Altautoverordnung tritt in Kraft. Die Kfz-Innung unterstützt bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften ihre Mitglieder. Sie organisiert mit anerkannten Sammelstellen und Verwertern einen reibungslosen Ablauf. Nach jahrzehntelangen Bemühungen wird mit dem Automobilkaufmann/Automobilkauffrau endlich ein eigenständiger Ausbildungsberuf geschaffen, der als Ausbildungsziel in allen Kfz-Betrieben angeboten werden kann, in denen Kraftfahrzeuge verkauft werden. Besonderes Gewicht wird bei der Ausbildung auf verkaufsvorbereitende Tätigkeiten, auf Zusatzdienstleistungen wie Finanzierung, auf Kundendienst und Gewährleistungsfragen gelegt.

1999
Eine Neuordnung der technischen Fahrzeugüberwachung bringt neue Vorschriften. Die Sicherheitsprüfung (SP) im Nutzfahrzeugbereich bringt nicht nur eine Änderung der Prüfintervalle. Anerkennung und Überwachung unterliegen, wie bei der AU, nun der Kfz-Innung.

2002
Im Innungsbereich wird ein 3-jähriges Berufskolleg “Kraftfahrzeugtechnik” eingeführt und an der Carl-Benz Schule in Karlsruhe  und der Carl-Benz-Schule Gaggenau realisiert. Ziel ist die Gewinnung von Realschülern für den Ausbildungsberuf Kraftfahrzeugtechniker. Vermittelt werden vertiefende Lerninhalte auf der Basis neuer und moderner Lehrpläne, die über den Stand der herkömmlichen Gesellenprüfung hinausgehen.

2003
Kraftfahrzeugmechatroniker/in ist der neue Beruf in unserem Gewerbe. Das neue Berufsbild steht zur Realisierung an. Ihm liegt die zunehmende Verflechtung zwischen der weiterhin wichtigen Mechanik im Automobil und dem immer größer werdenden Anteil elektrischer und elektronischer Komponenten zugrunde. Den veränderten Anforderung an Reparatur und Wartung wird mit einer Zusammenführung der bisherigen Ausbildungsberufe des Kfz-Mechanikers und des Kfz-Elektrikers Rechnung getragen.

2003 – Karlsruhe
Die Innung Karlsruhe feiert ihren 75. Geburtstag. Sie wird weiterhin ihre Rolle als Dienstleister begreifen, der dem Wohl seiner Mitglieder verpflichtet ist. Aus einer traditionsreichen Vergangenheit schaut sie zuversichtlich in die Zukunft.

2004
Die technische Fahrzeugüberwachung wird neu geregelt. Viele Gremien aus Politik und Wirtschaft beschäftigen sich mit der Neuordnung. Die Weichenstellung in Richtung Zukunft hat in diesem Jahr begonnen. Neue Tätigkeitsfelder für Betriebe werden erkennbar. Unsere Verbände treten für die Zulassung der Kfz-Meisterbetriebe als Prüfstellen massiv ein und untermauern deren fachliche Kompetenz.

2005 – Karlsruhe
Ehrenobermeister Kurt Nolthenius wurde 88 Jahre alt. Der Verstorbene leitete über 23 Jahre als Obermeister unsere Innung. In sehr engagierter Ausübung seines Amtes und darüber hinaus durch weitere ehrenamtliche Tätigkeiten in vielen Innungsausschüssen und Gremien des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, hat Kurt Nolthenius die Entwicklung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Karlsruhe maßgeblich geprägt. Sein unermüdliches ehrenamtliches Engagement, seine umfassenden Kenntnisse, seine hervorragenden unternehmerischen Fähigkeiten und seine Weitsicht hat er zum Wohle unserer Innung, unserer Mitglieder und des gesamten Kraftfahrzeuggewerbes eingebracht. Sein Wirken verdient höchste Anerkennung. Wir werden ihm stets ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren.

2006
Die Abgasuntersuchung für Motorräder (AUK) tritt zum 01.04.2006 in Kraft.
Hier feiert die logische Ergänzung der schon viele Jahre für Pkw und Lkw neben der Hauptuntersuchung vorgeschriebenen Abgasuntersuchung (AU) zum Schutz der Umwelt ihren Einstand. Gas als Antriebsquelle im Auto – eine neue Herausforderung für unsere Mitglieder. Gasfahrzeuge treten immer mehr in den Focus der Öffentlichkeit. Bedingt durch hohe Kraftstoffpreise treten immer mehr Alternativ-Antriebssysteme in den Vordergrund. Hier haben sich schon einige Betriebe sowohl im Umrüst- als auch im Neuwagen-Geschäft erfolgreich etabliert – und die Zahl wächst stetig. Mit neuen Prüf-Tätigkeiten, den Fahrzeuguntersuchungen GAP und GSP, betreten die Betriebe zwar Neuland – werden aber hierbei durch Verbände und Innung tatkräftig unterstützt. Ganz getreu dem Motto: “Sauber und Sicher”.

2006 – Karlsruhe
Obermeister Rolf Stoppanski erhält die ”Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg”. Sie wird verliehen für besondere berufliche oder unternehmerische Leistungen, die der baden-württembergischen Wirtschaft dienen. Diese Ehrung spiegelt die vielfältigen, ehrenamtlichen und betrieblichen Leistungen unseres Obermeisters wider.

2006 – Karlsruhe
Fritz Dieterle erhält goldene Ehrennadel. Er ist ein Urgestein des baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes. Schon im Jahr 1960 wurde er Beisitzer im Gesellenprüfungsausschuss für das Kfz-Mechanikerhandwerk. Er war von 1966 bis in jüngster Zeit Innungsvorstand in Karlsruhe und auch Stellvertretender Obermeister. Auf Landesebene wirkte Dieterle bereits im Jahr 1967 im Fachgremium zur Koordinierung der Gesellenprüfung im Kfz-Mechanikerhandwerk mit. Aus diesem Gremium heraus wurde die Arbeitsgemeinschaft der Meisterprüfungsausschüsse und das Kuratorium der Meisterschulen gegründet. Fritz Dieterle ist einer der Urväter dieser Verbandsgremien. Seit 1985 war er Kassenprüfer des Landesverbandes. Nach über 46 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für unser Gewerbe scheidet er jetzt aus. Präsident Otto Hahn (rechts im Bild) übergibt bei der Delegiertenversammlung Nadel und Urkunde. Im Innungsvorstand ist sein Sohn Ralf Dieterle in die Fußstapfen getreten und führt die Ära Dieterle erfolgreich weiter.

2006 – Karlsruhe
Heiko Knirsch wird stellvertretender Obermeister. In der Jahreshauptversammlung wird nun wieder ein Vertreter der Nutzfahrzeugsparte zum Vertreter des Obermeisters gewählt. Heiko Knirsch tritt sozusagen das Erbe seines Vaters Martin Knirsch an, der vor einiger Zeit dem Vorstand ebenso angehörte.

2006
50 Jahre gute Tradition: der Lichttest in den Werkstätten

2007
Die Klima-Diskussion rund um Filter, Feinstaub und CO2 bedingt einen hohen Bedarf an Information. In einer “Filter-Offensive” sollen Autofahrer zur Nachrüstung motiviert werden.

2007
Audi begibt sich mit dem R8 in die Sportwagen-Oberliga.

2007
Nissan bringt am 24. Februar 2007 mit dem Qashqai erstmals ein Crossover-SUV auf den deutschen Markt.

2007
Feinstaub-Plaketten gibt es in den Meisterbetrieben der Kfz-Innung, die für die Abgasuntersuchung anerkannt sind. Sie bieten fachkundige Beratung und kleben die richtigen Plaketten, damit ein Auto auch bei möglichen Fahrverboten mobil bleibt. Frei nach dem Motto “Freie Fahrt für saubere Autos”.
Foto: ZDK

2008
Zum 1. Januar 2008 werden seitens der Länder und Kommunen die ersten so genannten “Umweltzonen” eingeführt; zum 1. März 2008 richten acht weitere Städte Umweltzonen ein. In diesen Umweltzonen dürfen bis auf weinige Ausnahmen nur Fahrzeuge fahren, die mit einer Feinstaubplakette gekennzeichnet sind. Die Ausgabe der Plaketten kann über die für die Durchführung der Abgasuntersuchung anerkannten AU-Werkstätten erfolgen.

2008
Im Jahr 2008 konnte der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg auf eine neunzigjährige Geschichte zurückblicken. Das Verbandsjubiläum wurde im Rahmen einer Veranstaltung unter Leitung des neuen Verbandspräsidenten Dr. Harry Brambach am 22. April in Stuttgart gefeiert.

2008
Mit dem neuen Rechtsdienstleistungsgesetz wird es ab 1. Juli 2008 gesetzlich erlaubt sein, dem Kunden allgemeine Rechtsinformationen im Hinblick auf die mit der Unfallschadenabwicklung zusammenhängenden Probleme zu geben.

2009
Im Juli wurden im Rahmen der Aktion “Safety-Cars für Safety-Kids” unter Kindergärten der Region sechs Verkehrserziehungssets mit Warnwesten, Verkehrsschildern, Ampeln und Bobby-Cars öffentlichkeitswirksam auf dem Marktplatz in Karlsruhe verlost und dann in einer späteren Aktion direkt an die drei Gewinner-Kindergärten ausgeliefert. Zu beiden Terminen konnten wir den Fahrer des Formel 1 Safety-Cars Bernd Mayländer in unserer Mitte willkommen heißen, was natürlich bei der Presse sehr gut ankam.

2009
Im November 2009 feiert das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe sein 100-jähriges Bestehen.

2010
Am 4. Dezember 2010 tritt die Winterreifenpflicht in Deutschland in Kraft. Hierzulande gilt nun: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte dürfen Kraftfahrzeuge nur mit Reifen unterwegs sein, die als M+S-Reifen (Abkürzung für “mud + snow” oder Matsch + Schnee) gekennzeichnet sind.

2011
Ab 1.1.2011 dürfen Euro 4 – Neufahrzeuge nicht mehr für den Verkehr zugelassen werden. Ausnahmeregelungen sind eingeschränkt bei den Regierungspräsidien mittels Herstellerbescheinigungen möglich.

2011
Der Führerschein ab 17 wird bundesweit eingeführt. Er erlaubt jungen Menschen, sich ab ihrem 17. Geburtstag ans Steuer zu setzen, wenn ein Erwachsener dabei ist. Dieser muss allerdings auch seit mindestens fünf Jahren einen Führerschein besitzen und darf höchstens drei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei haben. Wenn ein Fahrer unter 18 ohne Begleitung erwischt wird, ist die Fahrerlaubnis wieder weg.

2011
Eine neue Sorte Kraftstoff für Ottomotoren mit zehn Prozent Ethanol-Beimischung ist ab 1. Januar an den Zapfsäulen erhältlich. 90 Prozent aller Fahrzeuge können den Biosprit mit der Kennzeichnung “Super E10” tanken. Das neue Gemisch soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für alte Autos, deren Motoren den hohen Biosprit-Anteil nicht vertragen, muss bis 2013 weiterhin auch Treibstoff mit einem Ethanol-Anteil von fünf Prozent angeboten werden.

2015
Dieter Burkart wird zum Obermeister gewählt. Der Kfz-Meister aus Ottersweier war bereits seit 2003 stellvertretender Obermeister. Heinrich Fallert wird zum Ehren-Obermeister gewählt. Die Verabschiedung aus dem Obermeisteramt von Heinrich Fallert findet im Rahmen eines Festabends im Bürgerhaus Neuer Markt in Bühl statt. Er war von 1997 bis 2015 Obermeister.

2011
Ab 7. Februar 2011 ist das Tagfahrlicht für alle neuen Typen von Neuwagen (Pkw und Transporter bis 3,5 Tonnen) verpflichtend. Für neue Nutzfahrzeuge gilt die Vorgabe ab August 2012. Damit soll die Sicherheit auf Europas Straßen erhöht werden. Die EU-Kommission schätzt, dass dadurch die Zahl der Toten bei Verkehrsunfällen um drei bis fünf Prozent im Jahr verringert wird.

2017 – Baden-Baden
Ruben Schäfer wird zum Geschäftsführer gewählt und tritt die Nachfolge von Sigrid Sammüller an, die nach über 26 Jahren bei der Innung in Ruhestand geht. Als gelernter Automobilkaufmann und Betriebswirt im Kfz-Gewerbe ist er in der Branche zuhause und kann sich ideal für die Belange der Kfz-Unternehmen einsetzen

2018
Die Kfz-Innung Baden-Baden – Bühl – Rastatt und die Kfz-Innung Karlsruhe gründen die gemeinsame “pro Kfz-Gewerbe GmbH”. Sie bündelt die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Innung für die Mitgliedsbetriebe. Unter dem Dach der pro-Kfz-Gewerbe GmbH erfolgt die Ausgabe von Siegeln und Plaketten, Fachmedien und die Ausweitung der Beratungsdienstleistungen wie beispielsweise beim Datenschutz, bei der Arbeitssicherheit oder der Geldwäscheprävention. Kfz-Unternehmen können auch Kalibrierungen von AU-Geräten und Scheinwerfereinstellsystemen bei der GmbH in Auftrag geben.

Mit der Gründung der gemeinsamen GmbH wird der Grundstein für die Fusion und damit die Rückführung der getrennten Innungen gelegt.

2019 – Baden-Baden
Geschäftsführer Ruben Schäfer wird in den Vorstand der Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe (BFC) gewählt und vertritt dort unseren Landesverband Baden-Württemberg.

2020
Ein Jahr voller Unsicherheit und Unwägbarkeiten. Das Corona-Virus hält nicht nur unsere Region sondern die ganze Welt in Atem. Kontaktbeschränkungen, Lockdown und Gesichtsmasken werden uns lange in Erinnerung bleiben. Doch trotz dieser besonderen Lage haben sich die Vorstände und Geschäftsführer der Innungen Baden-Baden – Bühl – Rastatt sowie Karlsruhe zum Ziel gesetzt im Jahr des 75-jährigen Jubiläums der Innung Baden-Baden den Startschuss für die neue Innung des Kfz-Gewerbes Mittelbaden zu geben. Der Jubiläums-Festabend fiel leider der Pandemie zum Opfer, die Fusionsversammlung der Mitglieder beider Innungen konnte jedoch im Dezember als Hybrid-Veranstaltung in Präsenz und online noch rechtzeitig stattfinden, um die neue Innung zum 1.1.2021 zu gründen. Als Obermeister wurde Dieter Burkart einstimmig gewählt. Seine Stellvertreter sind Heiko Knirsch und Thomas Grethel. Zum Geschäftsführer wurde Ruben Schäfer gewählt. Uwe Koch tritt zum 31.12.2020 seinen Ruhestand an.

2021
Die neue Innung Mittelbaden nimmt als Nachfolger der Innungen Baden-Baden – Bühl – Rastatt und Karlsruhe ihre Arbeit auf. Corona ist noch immer allgegenwärtig. Lockdowns, Abstände und Zutrittsbeschränkungen bremsen den Fahrzeughandel. Auch im Service leiden die Betriebe, denn aufgrund von Homeoffice-Regelungen und Kontaktbeschränkungen bleiben viele Fahrzeuge stehen, es gibt weniger zu reparieren und zu warten. Doch auch aufgrund hoher Krankheits-Quoten und Quarantäne-Anordnungen durch Infektionen mit dem Corona-Virus haben die Werkstätten mit Personalmangel zu kämpfen.

2022
Fast ein Jahr  Vorarbeit war nötig, doch Ende 2022 kann die Kfz-Innung Mittelbaden stolz die Anerkennungsurkunde als Schulungsstätte für Abgasuntersuchungen vorzeigen. Ab Jahresbeginn 2023 ist die Schulungsstätte einsatzbereit und es werden Schulungen für Abgasuntersuchungen für sämtliche Klassen angeboten.

Kfz-Innung – Ansprechpartner für Viele

Sind Innungen ein Relikt alter Handwerksgilden? Einen Blick in den umfangreichen Aufgabenkatalog macht schnell deutlich, dass sich dahinter mehr verbirgt, als ein reiner Zusammenschluss von Gleichgesinnten. Innungen wie die Innung des Kfz-Gewerbes Baden-Baden – Bühl –Rastatt sind für ihre Mitglieder gleichermaßen Dienstleister wie für den Bürger. In erster Linie sieht sich die Innung als Interessensvertretung, die für alle im Kraftfahrzeuggewerbe tätigen Personen, vom Lehrling über den Kfz-Meister bis hin zum Unternehmer und Betriebsinhaber da ist. In technischen Fragen aber auch betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten will sie ihren Mitgliedern ein Partner sein. So stellt gerade auch die rasante Entwicklung im Kfz-Bereich, die Branche ständig aufs Neue vor Herausforderungen. Wissen und Können ist gefragt – der Kunde erwartet Spitzenleistungen im Wartungs- und Diagnosebereich sowie bei Reparaturen. Stillstand ist ein Fremdwort im Kfz-Handwerk. Die Aus- und Fortbildung hat daher auch höchste Priorität in der Innung. So werden von der Innung Prüfungen organisiert und abgenommen. Der Berufsnachwuchs aber auch die bereits Berufserfahrenen werden von der Innung in der Aus- und Weiterbildung betreut. Dem eigens gebildeten Gesellenprüfungsauschuss obliegt die Durchführung der Prüfungen. Ehrenamtlich engagieren sich erfahrene Innungsmitglieder in diesem Ausschuss. Ohnehin lebt auch die Kfz-Innung vom freiwilligen Einsatz ihrer Mitglieder. Um die Aufgaben zu verteilen, hat die Innung einige Arbeitskreise eingerichtet, die insbesondere auch den Obermeister mit seinem Vorstand entlasten sollen.

Bereits innerhalb des Vorstandes um Obermeister Dieter Burkart werden die Aufgaben aufgeteilt. Während sich der eine schwerpunktmäßig um die Berufsausbildung kümmert, ist ein anderer für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, ein dritter fungiert als Umweltbeauftragter. Weitere Vorstandsmitglieder vertreten Fachgruppen wie Lkw, Handwerk und Handel. Des Weiteren hat die Innung Ausschüsse für Berufsausbildung, Gesellenprüfung und Schlichtung eingerichtet, in denen sich ebenfalls zahlreiche Mitglieder engagieren. Darüber hinaus haben sich im Laufe der Jahre Arbeitskreise gebildet, die von speziellen Zielgruppen besucht werden. So treffen sich Inhaber von freien Werkstätten um aktuelle Themen und Probleme zu besprechen. Zum Erfahrungsaustausch finden regelmäßig auch die „Innungsdamen“ zusammen. Wer über 60 Jahre ist und seinen Betrieb abgeben hat, ist beim Arbeitskreis Senioren willkommen. Gerade auch in den Arbeitskreisen wird der Gemeinschaftsgeist verbunden mit der „Standesehre“, auf die die Innung Wert legt, gepflegt.

Unterstützt werden die Ehrenamtlichen durch die hauptamtliche Geschäftsführung, der die Umsetzung der Aufgaben obliegt. Bei Geschäftsführer Ruben Schäfer und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern laufen in den beiden Geschäftsstellen die organisatorischen Fäden zusammen. Ob nun die Durchführung der Gesellenprüfung ansteht, die Organisation einer Informationsfahrt, die Vorbereitung von Sitzungen und Versammlungen oder die Ausrichtung eines Seminars – die Organisation liegt in den bewährten Händen der Geschäftsführung. Außerdem ist die Geschäftsstelle erste Anlaufstelle für Fragen ihrer Mitglieder und Kunden. Hier können sich die Mitglieder über beispielsweise aktuelle Entwicklungen zum Tarif- und Arbeitsrecht informieren. Da die Innung auch Schiedsstelle für Verbraucher ist, ist die Geschäftsstelle auch in diese Fälle involviert.

Neben den satzungsrechtlichen und hoheitlichen Aufgaben bietet die Innung Ihren Betrieben seit vielen Jahren verschiedene Dienstleistungen rund um das tägliche Geschäft in Werkstatt und Autohaus an und unterstützt hier z.B. in der Arbeitssicherheit oder beim Datenschutz.