Das Herbstgutachten zur Analyse und Prognose der wirtschaftlichen Lage in Deutschland wurde Mitte Oktober von der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, der zahlreiche Wirtschaftsforschungsinstitute angehören, vorgelegt.
Die Wirtschaftsforschungsinstitute schätzen den weiteren Erholungsprozess etwas schwächer als noch im Frühjahr ein. Die Projektgruppe prognostiziert im Gegensatz zum Frühjahr einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 5,4 Prozent (Frühjahr: -4,2 Prozent) und für 2021 einen Zuwachs um 4,7 Prozent (Frühjahr: 5,8 Prozent). Das Vorkrisenniveau der Wirtschaftsleistung kann somit voraussichtlich erst Ende 2021 erreicht werden. Das heißt jedoch, dass sie dann 2,5 Prozent unter dem Prognosewert, der ohne die durch die Pandemie ausgelöste Krise hätte für 2021 erbracht werden können, liegt. Erst 2022 gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute von einer Steigerung der Wirtschaftsleistung um 2,7 Prozent aus und damit einer normalen Auslastung zum Ende 2022.
Die derzeit herrschende Krise zeigt sich auch deutlich am Arbeitsmarkt: Obwohl das Mittel der Kurzarbeit stark genutzt wurde, gingen bis Mitte 2020 ungefähr 820.000 Stellen verloren. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt seitdem wieder leicht. Das Vorkrisenniveau soll aber erst wieder Mitte 2022 erreicht werden. Die Arbeitslosenquote dürfte damit in 2020 und 2021 bei 5,9 Prozent liegen und 2022 auf 5,5 Prozent sinken.
In der Pressemitteilung wird erklärt, dass das größte Risiko für die Prognose der ungewisse Pandemieverlauf darstellt. So nehmen die Ersteller der Gemeinschaftsdiagnose an, dass „die Infektionsschutzmaßnahmen im Verlauf des kommenden Sommerhalbjahrs soweit gedrosselt werden können, dass sie die ökonomische Aktivität nicht mehr nennenswert beeinträchtigen.“
Die Langfassung der abgegebenen Gemeinschaftsdiagnose kann auf www.kfz-bw.de unter Mitglieder / Unser Service für Mitglieder / Downloads / Monatsdienst heruntergeladen werden.
(LV 162-00/Bernd Schalud)