Das Frühjahrsgutachten zur Analyse und Prognose der wirtschaftlichen Lage in Deutschland wurde von der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, der zahlreiche Wirtschaftsforschungsinstitute angehören, vorgelegt. Das 148. Gutachten trägt den Titel Deutsche Wirtschaft kränkelt – Reform der Schuldenbremse kein Allheilmittel.
Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sehen die Wirtschaft in Deutschland angeschlagen. In ihrem Frühjahrsgutachten erwarten sie lediglich einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent in diesem Jahr.
Die Wirtschaftsfachleute stellen fest, dass eine bis zuletzt zähe konjunkturelle Schwächephase mit schwindenden Wachstumskräften einhergeht. In diesem Jahr wird der private Konsum zur wichtigsten Antriebskraft für die Konjunktur. Die Wirtschaftsleistung liegt auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie, was jedoch keinen Zuwachs an Produktivität mit sich bringt. Die fortwährende Unsicherheit bezüglich der Wirtschaftspolitik spiegelt sich jedoch in den Unternehmensinvestitionen wider.
Der Anstieg der Verbraucherpreise soll um 2,3 Prozent im laufenden und um 1,8 Prozent im kommenden Jahr liegen. „Bereinigt um den dämpfenden Effekt der Energiepreise ergeben sich Kerninflationsraten von 2,8 (2024) und 2,3Prozent (2025).“ Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Gemeinschaftsdiagnose zum Frühjahrsgutachten.
Die Prognose der Institute bezüglich der Effektivverdienste in den Jahren 2024 und 2025 fällt mit einer voraussichtlichen Zunahme um 4,6 bzw. 3,4 Prozent positiv aus. „Damit nehmen die Reallöhne über den gesamten Prognosezeitraum zu und holen die Verluste aus dem Jahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023 langsam wieder auf. Das Niveau von Ende 2021 – also vor dem drastischen Inflationsschub – wird aber voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2025 erreicht.“
Die Steigerungen im Lohnbereich ziehen deutlich höhere reale Lohnstückkosten nach sich, sie bleiben aber dennoch beschäftigungsfreundlich. Der robuste Arbeitsmarkt stützt somit den Konsum.
Das Frühjahrsgutachten kann unter https://gemeinschaftsdiagnose.de/wp-content/uploads/2024/03/IfW_Kiel_GD_1_2024_unredigiert_web.pdf heruntergeladen werden.