Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat das Positionspapier mit dem Titel „Entlastung von Bürokratie: Jetzt und konsequent.“ vorgelegt. Er weist darauf hin, dass der Jahresbericht der Bundesregierung erstmals nach vielen Jahren einen Anstieg der Belastung ausweist. Damit wird rechnerisch vollzogen, was Handwerksbetriebe und auch Autohäuser seit langem spüren. Die Belastung hat ein Niveau erreicht, das Betriebsinhaberinnen und -inhaber frustriert und junge Menschen trotz Talent und Motivation davor zurückschrecken lässt, den Schritt in die handwerkliche Selbständigkeit zu wagen.
Der ZDH fordert zu Recht spürbare Entlastungen, damit die Betriebe sich um ihre eigentliche Tätigkeit und ihre Kunden kümmern und ihr innovatives Potential ausschöpfen können. Ein Bürokratieentlastungsgesetz kann hierbei nur ein Teil der Lösung sein.
Zudem muss der Bestand an Dokumentations- und Berichtspflichten systematisch überprüft und reduziert werden. Digitalisierungspotentiale – wie etwa der Grundsatz der einmaligen Datenerfassung (once only) – müssen zur Beschleunigung und Vereinfachung von Verfahren konsequent genutzt werden. Ferner ist der Zuwachs an neuer gesetzlicher Belastung strikt zu vermeiden und die Bürokratiebremse „one in / one out“ um die Umsetzung europäischer Rechtsakte zu ergänzen. Die europäische Gesetzgebung muss bei der Belastungserhebung insgesamt stärker berücksichtigt werden. Der Gesetzgeber hat auch den Verwaltungsvollzug von Beginn an mitzudenken.
Empfehlenswert und weiterführend ist das ZDH-E-Magazin „Freiräume schaffen“, in dem sich weiterführende Vorschläge zur Entbürokratisierung finden.