Neue Rekordmarke für die Elektroprämie im Südwesten. Im September stieg die Zahl der Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf 4.329 (Vormonat: 3.549). Dies ist ein Plus von 22 Prozent. Bundesweit registrierte das BAFA 27.436 Fördergeldanträge, eine Zunahme zum Vormonat um 23,6 Prozent. Das Interesse am bis zu 9.000 Euro hohen Umweltbonus alias Innovationsprämie ist aktuell ungebrochen hoch.
Im September sind 2.360 (Vormonat: 2.038) Prämien für rein batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) und 1.969 (Vormonat: 1.510) für Plug-in-Hybride (PHEV) beantragt worden. Insgesamt sind für den Südwesten seit Beginn der Förderung 45.483 Umweltboni bewilligt worden. Die Förderung, die auch Plug-in-Hybride begünstigt, bei denen bis zu 6.750 Euro zugeschossen werden, beseitigt Zweifel in Kundengruppen, die schon vorher Interesse hegten, aber skeptisch waren. Angesichts der aktuellen Förderhöhe sind die steigenden Zahlen nicht überraschend. Wie nachhaltig der derzeitige Prämien-Boom wirkt, kann erst später bewertet werden. Vorerst sorgt er zumindest dafür, dass sich mehr Kunden mit elektrifizierter oder teilelektrifizierter Mobilität auseinandersetzen und sie ausprobieren. Die Innovationsprämie funktioniert als Appetizer.
Wir verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass mit der verabschiedeten Reform des Wohnungseigentumsgesetzes sowohl Wohnungseigentümer als auch Mieter künftig leichter einen Rechtsanspruch auf den Einbau einer Ladeeinrichtung erhalten. Für bauliche Änderungen wie die Erstellung von Ladepunkten, insbesondere am eigenen Stellplatz, ist nun keine Einstimmigkeit anderer Eigentümer nötig, es reicht eine Mehrheit. Die Chancen auf ein Wachsen der privaten Ladeinfrastruktur sind nun größer, was sicher auch mehr Kunden ohne Wohneigentum zur Nutzung der Elektromobilität bewegen wird. Eine gute private Ladeinfrastruktur ist von größter Bedeutung. Denn aktuellen Statistiken zufolge laden 89 Prozent der E-Fahrer den Akku in ihrem Zuhause oder am Arbeitsplatz.
(190-10/Steffen Kraus)