Am 9. Juni 2024 finden in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen statt. Für die über 140.000 Handwerksbetriebe im Land ist dies ein wichtiger Termin. Denn die neu gewählten Stadt- und Gemeinderäte werden in den kommenden Jahren maßgeblich die Rahmenbedingungen gestalten, unter denen auch Autohäuser und Werkstätten arbeiten. Kommunalpolitische Entscheidungen haben großen Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit unserer Branche. Deshalb ist es wichtig, dass sich das Kfz-Gewerbe im Wahljahr mit seinen Anliegen Gehör verschaffen.
Handwerkstag legt 15-Punkte-Plan vor
Eine wertvolle Hilfestellung dabei bietet ein Forderungskatalog, den der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) jetzt vorgelegt hat. Unter dem Titel „Starke Partner auch in Zukunft – 15 Forderungen für handwerksfreundliche Städte und Gemeinden“ haben die Handwerksvertreter zusammengefasst, was auf kommunaler Ebene getan werden muss, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern. Die Themen reichen von der Gewerbeflächenpolitik über den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität bis hin zur Stärkung der beruflichen Bildung und Fachkräftesicherung.
Infrastruktur, Ausbildung – worauf es ankommt
Für das Kfz-Gewerbe sind vor allem drei Forderungen von zentraler Bedeutung:
Erstens gilt es, die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge schnell auszubauen. Hier können die Städte und Gemeinden Vorbild sein, indem sie selbst auf Elektromobilität umsteigen.
Zweitens müssen die Kommunen die Bürokratie für Kfz-Betriebe spürbar abbauen. Durch verständlich formulierte Vorschriften, digitalisierte Verwaltungsverfahren und serviceorientierte Ansprechpartner lassen sich Zeit und Kosten sparen. Damit bleibt den Unternehmen mehr Raum, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Drittens ist die Erhaltung einer wohnortnahen, leistungsfähigen Berufsschullandschaft ein Muss, um genügend Fachkräfte ausbilden zu können. Gerade für Azubis aus dem ländlichen Raum braucht es auch bezahlbare Wohnheime und Azubi-Tickets.
Betriebe als Botschafter gefragt
Um diese Kernbotschaften in die kommunalpolitische Diskussion einzubringen, sind nun Kfz-Innungen und ihre Mitgliedsbetriebe gefragt.
Wenn unser Gewerbe geschlossen für bessere Standortbedingungen werben, wird es in den Kommunen Gehör finden.
Dabei sollte nicht unversucht bleiben, um die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ zu fördern. Denn klar ist: Nur wenn die Kommunen handwerksfreundliche Rahmenbedingungen bieten, werden dort auch in Zukunft Kfz-Betriebe erfolgreich sein können. Das ist eine Gestaltungsaufgabe, der sich das Kfz-Gewerbe mit vereinten Kräften widmen muss – im Wahljahr 2024 und darüber hinaus.
Der Flyer kann unter www.handwerk-bw.de/aktuelles/news-pressemeldungen heruntergeladen werden.