Bei den derzeitigen Medienanfragen und der Berichterstattung zur Kraftstoffpreisentwicklung fühlt man sich an das letzte Jahr erinnert. Interessant ist in diesem Jahr lediglich, wie sich das Bundeskartellamt in dieser Situation verhält. Am 10. August 2023 veröffentlichte es seinen aktuellen Newsletter der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe, in dem relativ lapidar ohne weitere Erläuterung erwähnt wurde „Auffällig ist der stark ansteigende Abstand von Raffinerie- / Großhandelspreis ohne Steuern und Rohölpreis für Diesel im Juli.“
Offensichtlich war dies auch den Medien nicht entgangen und neben Anfragen beim Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) wurden sicherlich auch viele beim Bundeskartellamt gestellt, so dass sich das Amt am 17. August 2023 veranlasst sah, in einer Presseerklärung nähere Einzelheiten mitzuteilen. Sie ist insofern positiv zu werten, als das Amt feststellt: „Die Gründe für die Preissteigerungen bei Diesel sind eher nicht bei den Tankstellen zu suchen.“ Die Einschränkung durch ein „eher“ hätte man besser weggelassen, denn an hohen Produkt-Spreads (dem Abstand zwischen dem Rohöl- und dem jeweiligen Produktpreis) ist die letzte Vertriebsstufe nie beteiligt – schließlich kauft sie kein Rohöl ein, um es zu verarbeiten. Ganz prinzipiell gesagt: Ein hoher Diesel-Spread ist immer ein Zeichen für die relative Knappheit dieser Sorte, die viele Ursachen haben kann, aber nie von den Tankstellen verursacht wird.
Einige davon erwähnt das Bundeskartellamt in seiner Pressemitteilung. Detaillierte Erläuterungen finden sich wie so oft bei Argus Media. Der ZTG stellt deshalb drei Übersetzungen von kurzen Berichten der Argus-Media-Gruppe zur Verfügung, welche die aktuellen Hintergründe dieser Preisentwicklung erläutern. Demnach sieht es nicht so aus, dass man auf fallende Dieselpreise hoffen sollte.
Der Newsletter des Bundeskartellamts, die Pressemitteilung sowie die Erläuterungen der Argus-Media-Gruppe können auf www.kfz-bw.de/monatsdienst heruntergeladen werden.